Metanoia 1994

 

Franz Motschnig

 


Blau. Meine Lieblingsfarbe. Sie bewirkt von allen Farbempfindungen die tiefste Beruhigung. Experimente beweisen, dass bei längerem Betrachten von Dunkelblau die Atmung langsamer wird, der Puls abnimmt und der Blutdruck sinkt.
Wassily Kandinsky hat das Blau als „konzentrische Bewegung“ beschrieben und gemeint, dass diese Farbe vom Mitmenschen weg ins eigene Zentrum führt: „Je tiefer, desto mehr ruft es den Menschen ins Unendliche, weckt in ihm die Sehnsucht nach Reinem und schließlich nach Übersinnlichem“.
Der Himmel und das Meer, die tiefsten unserer Betrachtung zugänglichen Räume, erscheinen uns blau. Die Weiten des Himmels und der Meere machen Blau auch zur Farbe des Fernwehs…
Andererseits verwenden wir die blaue Farbe aber auch, um Ausreden und Lügenmärchen zu umschreiben: Schon im 16. Jahrhundert ist von „blauen Argumenten“ die Rede: Heute sagen wir dazu, dass einer „das Blaue vom Himmel herunter lügt“ oder aber, dass einer den anderen anlügt, „dass er blau wird“…

Nachlese

Das Voraus-Interview, mit dem diese Artikelserie beginnt, sowie die weiteren Beiträge wurden in der Fastenzeit und zu Ostern 2025 in den Kirchenzeitungen Österreichs und Südtirols veröffentlicht.

Vom Zauber der Wandlung
Vom Zauber der Wandlung 2025.pdf
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Die gute Minute

Am 21. April 2025 war Arnold Mettnitzer in der ORF-Reihe „Die gute Minute“ zu Gast.

Das kurze Interview können Sie hier ansehen:

https://religion.orf.at/tv/stories/3229900/