Weltmaschine

 

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Zum 100. Geburtstag von Franz Gsellmann


Am 13. Mai 2010 wäre Franz Gsellmann (1910 - 1981) der einfache Bauer aus der Einschicht in Edelsbach bei Feldbach in der Oststeiermark 100 Jahre alt geworden. Die erste und einzige Reise seines Lebens führte ihn 1958 als 48-jähriger nach Brüssel zur ersten Weltausstellung nach dem Zweiten Weltkrieg. Mit seinem Rucksack machte er sich auf die Reise, streng geheim, um in der Nachbarschaft nicht unnötiges Kopfschütteln zu erzeugen.
Mit offenem Mund steht er vor dem Atomium, der 165-Milliarden-fachen Vergrößerung einer Eisenkristallstruktur, die heute noch an diese Weltausstellung erinnert und als Wahrzeichen Brüssels gelten kann:
Nach Edelsbach zurückgekehrt  beginnt er mit dem Bau einer Weltmaschine, an der er bis zu seinem Tode im Jahre 1981 bastelt und werkt. 23 Jahre lang hat er die Flohmärkte bis Graz abgeklappert, von den Nachbarn Weggeworfenes eingesammelt oder unnütz Gewordenes erhalten. 2000 Teile stehen ihm schließlich zur Verfügung, die er in seine Weltmaschine einarbeitet.
Ihr Zentrum ist das nachgebaute Kleinatomium, umfangen von einem aus Hula-Hoop-Reifen gebildeten Globus. Der Äquator ist mit Lämpchen bestückt, und das Kernstück wird auch akustisch zum beherrschenden Teil durch Vogelpfeifen.
Stolz präsentiert uns Franz Gsellmann junior, der Enkel des Erbauers und heutige Betreiber der Weltmaschine den Raum, in dem das Wunderding steht.
Alles dreht sich, alles bewegt sich, alles leuchtet und blinkt. Es klingt und rasselt, läutet und pfeift. Die Maschine lebt und bewegt seine Besucher.
Das Lebenswerk eines einfachen Bauern, der den Mut gehabt hat, seinem Herzen zu folgen und seine Begeisterung zu leben, steht, wie ein runder Spiegel in der Weltmaschine verrät unter dem Motto:
„MIT MÜCH UND BLARG HAB ICH GEBAUT. FÜR DAS SO KURZE LEBEN.
GOTT WIRT MICH IN DER ANTERN WELT EINE SCHÖNERE ARBEIT GEBEN.
G. 1969 F.“
 
Die Frage, die der Besucher der Weltmaschine des Franz Gsellmann aus Edelsbach mit nach Hause nimmt, könnte lauten:
Träumst du noch dein Leben, oder lebst du schon deinen Traum!?

 

Rückblick

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