„Kunst ist die Verinnerlichung des Allmächtigen auf dieser Erde“

Karel Appel 2002   2002

Kunst sieht in leidenschaftlicher „Suche“ ihr wesentliches Instrumentarium; ihr scheint jedes Mittel recht, um etwas zu finden, wovon man seelisch überleben kann. Kunst kümmert sich wenig um Umwege und Irrwege, ja nimmt sie geradezu „gerne“ in Kauf und leitet nicht zuletzt von daher ihr Selbstverständnis ab: Kunst hat nicht in erster Linie mit Können zu tun, sondern Kunst heißt vor allem „nicht anders können“, was natürlich nicht bedeutet, daß jeder, der nicht anders kann, deswegen schon ein Künstler ist.

„Kunst ist der Notschrei jener, die an sich das Schicksal der Menschheit erleben. Die nicht mit ihm sich abfinden, sondern sich mit ihm auseinandersetzen. Die nicht stumpf den Motor „dunkle Mächte“ Bedienen, sondern sich ins laufende Rad stürzen, um die Konstruktion zu begreifen. Die nicht die Augen abwenden, um sich vor Emotionen zu behüten, sondern sie aufreißen, um anzugehen, was angegangen werden muss. Die aber oft die Augen schließen, um wahrzunehmen, was die Sinne nicht vermitteln, um innen zu schauen, was nur scheinbar außen vorgeht. Und innen, in ihnen, ist die Bewegung der Welt; nach außen dringt nur der Widerhall: das Kunstwerk.“

 

(Arnold Schönberg, 1910 – Ausdruck statt alter Ästhetik)

Nachlese

Kleine Zeitung
Asche aufs Haupt: Warum wir die Welt noch retten können
20240214 Aschermittwoch.pdf
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