Ianus

Skulptur | 2003

 

Harald Schreiber 


 

Ianus war der römische Gott des Anfangs und des Endes, des Eingangs und des Ausgangs, der Türen und der Tore. Alle Kalenderdaten die Anfänge symbolisierten (Tage, Monate, Jahre) waren ihm gewidmet. Der Monat Jänner trägt seinen Namen. Wurden mehrere Götter in Gebeten angerufen, so wurde sein Name immer zuerst genannt. Auch ist er ein römischer Gott, denn die griechische Götterwelt kennt keine vergleichbare Gestalt. Der Gottesname ist auch mit ianua, der lateinischen Bezeichnung für „Tür" verwandt. Bereits in mittelrepublikanischer Zeit wurde ihm der Ehrenname Pater (=Vater) verliehen.
Sein Symbol war die bärtige Doppelgesichtigkeit, Zeichen für die Gegenwart des Anfangs und des Endes aller Dinge. Manchmal wurde er mit Stock und Schlüssel dargestellt. In dieser Gestalt wachte er über die Torbögen.

 

Die Skulptur (2003) von Harald Schreiber mag sich am Ianusmotiv orientiert haben,ergänzt es aber durch das Motiv von Mann und Frau, Jugend und Alter, animus und anima.
Der Ianuskopf ist für mich auch ein stimmiges Symbol für den therapeutischen Prozess.Als Symbol für den Blick zurück – in analytischer Neugier – bis zu den Wurzeln der eigenen Existenz,im Blick auf das Jetzt, mit der Frage was in mir vorgeht,und als Symbol für den Blick nach vorne, mit der Frage, was Vergangenheit und Gegenwart für die Zukunft eines persönlichen Lebens bedeuten mögen.


Arnold Mettnitzer

Rückblick

SCHRIFT-ZEICHEN
Kleine Zeitung | 14.04.2024
20240414 Emmaus.pdf
Adobe Acrobat Dokument 3.1 MB

auf die Festspiele für die Seele 2024 in der Fotogalerie.