Übe, übe den Apfelzweig

in deinem auge, in deinem Innnern,

übe, wie er den Himmel teilt,

leise schwankend mit noch drei Blättern.

 

Lege dies Bild deinem Herzen auf,

lege dies Bild deiner Stirne auf,

später teilt dann dein Blut dir mit,

was jetzt im Herbste die Wurzeln tun.

 

Übe, übe den Vogellaut

in deinem Ohre, in deiner Kehle,

übe, wie er die Stille bricht,

leise einfach und ohne zu locken.

 

Lege den Ton deinem Munde auf,

lege den Ton deiner Kehle auf,

später teilt dein Gefühl dir mit,

welche Worte zu Herzen gehn.

 

© von Christine Levant
aus „Kunst wie meine ist nur verstümmeltes Leben"
Otto Müller Verlag Salzburg, 1978

 

 

Nachlese

Kleine Zeitung
Asche aufs Haupt: Warum wir die Welt noch retten können
20240214 Aschermittwoch.pdf
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